Mittelalterspektakel mit Turnier

Früh um ca. 8.00 Uhr morgens brach ich auf. Die Ronnenburg liegt nördlich hinter Frankfurt und von Stuttgart aus ist das ein hübsches Wegstückchen. Ich packte meine Gewandung und fuhr erstmal mit den Öffentlichen zu Hannes G. rüber. Wir würden uns zu 4. bei Hannes einschiffen und gemeinsam zur Burg fahren. Kaum war ich da lies auch Dimo M. nicht lange auf sich warten und schon ging es los. Bevor wir direkten Kurs auf Frankfurt setzten mussten wir noch in Karlsruhe vorbeischauen und Tobias S. abholen. Nach einer viel-stündigen Fahrt erreichten wir die ausgesprochen eindrucksvolle Ronnenburg.

Acht Euro Eintritt waren zu verschmerzen und nachdem wir einen Stempel auf den Arm bekamen waren wir auch schon drinnen. Das war mein erster Markt und so staunte ich erstmal Bauklötze. Die Anderen Drei meinten zwar letztes Jahr sei hier mindestens zwei mal soviel los gewesen aber ich war trotzdem tief beeindruckt.

Die meisten Stände boten Lederwaren und Spielzeugwaffen für Kinder feil. Nicht so ganz was mich interessierte aber es gab trotzdem eine Menge zu sehen. Die Burg selbst ist eine Augenweide und überall liefen Gewandete herum (natürlich fehlte es auch an normalen Touries nicht). Erste Zwischenstation war auf jeden Fall erstmal die mittelalterliche Antwort auf den Döner, Frühstück ^^ Angebratenes Fleisch mit Sauerkraut und einem Fladenbrötchen sowie ein wenig Soße.

Nach dem Frühstück stöberten wir ein wenig auf den Marktständen herum und das ein oder andere viel uns ins Auge. Hannes hatte es ein handgeschmiedeter Suppenlöffel angetan, ich suchte mir eine Fibel und eine Bauern-Sonnenuhr sowie eine neue Gürteltasche heraus. Nachdem wir überall einen Blick drauf geworfen hatten sahen wir ein wenig den Sängerinnen und Gauklern zu, welche meist aus Tschechien kamen. Die Sängerinnen waren gar nicht schlecht und verkauften ihre CDs vor Ort für nur 12 Euro. Die Gaukler hingegen jonglierten mit Bällen, Kegeln und weiß der Himmel was noch. Eine andere Truppe zeigte unterhaltsame Schaukämpfe bei denen es eine Menge zu lachen gab. Gelegentlich schwirrte noch eine Drachenkonstruktion quer über den Marktplatz, was ich persönlich eher schlecht fand.

Ebenfalls auf dem Plan stand ein kleiner Burgrundgang. Die Ronnenburg ist verflixt groß und man kann sich im nu auf ihr verlaufen. Dafür ist die Burg ausgesprochen gut erhalten. Wir schauten uns alle Räume genau an und stiegen auch auf den hohen Turm auf dem man eine tolle Aussicht auf das Umland genießen kann. In den unteren Geschossen waren Folterinstrumente wie die Streckbank aufgestellt. Mehrere Rüstungen und Helme rosteten in einer kleinen Kammer vor sich hin. In den oberen Geschossen fanden sich Schlaf-, Aufenthalts- und Essräume. Etwas besonderes war der Brunnen der Burg. Um die Brunnen-Beleuchtung einzuschalten musste man 20 Cent opfern doch der Blick in einen knapp 100 Meter tiefen Brunnen ist wirklich atemberaubend.

Ebenfalls ein sehr schöner Raum war die gemütliche Küche. Hier gab es eine offene Feuerstelle welche den Raum schön warm werden ließ. Mehrere Tische und Küchengeräte füllten den Raum. Durch das offene Feuer waren überall in dem Raum Rauchschwaden und der Duft von frisch Gekochten machte direkt wieder Hunger.

Etwas zu Essen bekam man übrigens an fast jeder Ecke (wie auf jeder Veranstaltung). Die Preise für Getränke waren leider sehr hoch (wie auf jeder Veranstaltung *g*) und so war ich mehr als froh von Hannes vor dem Aufbruch einen alten Wasserschlauch (Bota) bekommen zu haben. Diese Wasserschläuche sind derart praktisch dass man am liebsten immer einen bei sich führen möchte 😉

So gegen 16.00 ging dann das Turnier los. Alle Recken mussten verschiedene Disziplinen durchlaufen. Um ein wenig Spannung in die Sache zu bringen gab es zwei Streiter welche ständig die Regeln verbogen und gnadenlos beschissen. Einer der beiden spielte den Volltrottel und entlockte dem Publikum so manchen Lacher.

Der Höhepunkt war der Lanzengang bei dem die gegnerischen Reiter mit der Lanze aus dem Sattel gehoben werden. Kann er danach noch weiterkämpfen geht es zu Fuß mit dem Schwert weiter.

Für meine drei Begleiter war das ganze natürlich ein alter Hut. Das Turnier laufe immer nach dem selben Muster aber mir zuliebe warteten sie ab bis das Turnier zu Ende war bevor wir weiterzogen.

Es gab eine ganze Menge echt tolle Gewandungen zu sehen von denen ich leider nicht alle zeigen kann da es den Platz meines Webaccounts früher oder später sprengen würde. Es war wirklich alles vertreten, von einfacher bäuerlicher Gewandung bis hin zum voll ausgerüstetem Rittersmann. Ich sah auch so manchen mit Blankwaffe herumlaufen, ein Umstand der mich durchaus zu Anfang irritierte doch gewöhnt man sich schnell daran.

Ich bedanke mich hiermit in aller Form bei Hannes, Dimo und Tobias (der mir übrigens ein paar mittelalterlicher Schuhe lieh sonst wär ich da in Turnschuhen rum gehüpft) für diesen wundervollen Tag. Mir hat das ganze unglaublichen Spaß gemacht und ich habe bereits den Termin des nächsten Marktes in den Kalender eingetragen 😉

First Steel

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